Was bedeutet Sperrfrist beim Bezug von Arbeitslosengeld?

 

Die Sperrfrist beim Bezug von Arbeitslosengeld ist eine Zeitspanne, in der der Anspruch auf Arbeitslosengeld ruht. Sie tritt unter bestimmten Umständen ein, die hauptsächlich mit dem Verhalten des Arbeitslosen zusammenhängen.

 

Voraussetzungen für eine Sperrfrist

Eine Sperrfrist kann eintreten, wenn:

  1. Der Arbeitslose das Beschäftigungsverhältnis selbst gelöst hat und dabei vorsätzlich oder grob fahrlässig die Arbeitslosigkeit herbeigeführt hat, ohne einen wichtigen Grund dafür zu haben (§ 159 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 SGB III).
  2. Der Arbeitslose durch ein vertragswidriges Verhalten Anlass für die Kündigung durch den Arbeitgeber gegeben hat (§ 159 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 SGB III).

Diese Voraussetzungen dienen dazu, zu verhindern, dass Arbeitnehmer sich leichtfertig gegen eine Beschäftigung entscheiden und daraufhin Arbeitslosengeld beziehen.

Dauer der Sperrfrist

Die Sperrfrist beträgt im Regelfall 12 Wochen (§ 159 Abs. 1 Satz 1 SGB III). Sie kann jedoch verkürzt werden:

  • Besondere Härte: Bei Vorliegen einer besonderen Härte kann die Sperrfrist auf 6 Wochen verkürzt werden (§ 159 Abs. 2 Satz 1 SGB III).
  • Weitere Verkürzung in Ausnahmefällen: Beispielsweise kann die Sperrfrist auf 3 Wochen verkürzt werden, wenn das Arbeitsverhältnis ohnehin innerhalb von 6 Wochen nach Eintritt der Sperrzeit geendet hätte (BSG, Urteil vom 9. Februar 1995 - 7 RAr 34/94).

Auswirkungen auf den Leistungsanspruch

Während der Sperrfrist ruht der Anspruch auf Arbeitslosengeld (§ 159 Abs. 1 Satz 3 SGB III). Darüber hinaus führen die Tage der Sperrzeit zu einer Minderung der Anspruchsdauer auf Arbeitslosengeld (§ 148 Abs. 1 Nr. 1 SGB III).

Mögliche Ausnahmen

Eine Sperrfrist kann entfallen, wenn der Arbeitslose für sein Verhalten, das zur Sperrfrist geführt hat, einen wichtigen Grund hatte (§ 159 Abs. 1 Satz 1 SGB III). Bei Vorliegen einer besonderen Härte kann die Sperrfrist ebenfalls verkürzt werden (§ 159 Abs. 2 Satz 1 SGB III).

Diese Regelungen sind im Sozialgesetzbuch III (SGB III) verankert, das die gesetzlichen Richtlinien für Arbeitslosengeld in Deutschland festlegt.



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